Jedes Existierende ist ein Analogon alles Existierenden. Daher erscheint uns
das Dasein immer zu gleicher Zeit gesondert und verknüpft.
Johann Wolfgang von Goethe
Schröpfen mit Schröpfköpfen wurde schon 3300 v. Chr. In Mesopotamien und durch
griechische und ägyptische Ärzte im klassischen Altertum betrieben und war in ähnlicher
Form aber auch bei den alten Chinesen bekannt. Die theoretische Grundlage in der Antike
war die Humoralpathologie, die Erkrankungen auf eine Entmischung der Säfte (humores)
im Körperinneren zurückführte. Diese Säfte sollten mit Schröpfköpfen wieder ausgeglichen
werden. In der Chinesischen Medizin geht man als theoretische Grundlage von einer
Stagnation von Blut (Säfte) und Qi aus. So wird die Technik des Schröpfens zur Ausleitung
von im Körper tief sitzendem gestauten Blut, aber auch blockiertem Qi eingesetzt.
Dabei werden Schröpfköpfe, mittels Unterdruck auf der Haut festgesaugt. Es kommt zu einer verstärkten Durchblutung des Gewebes, rote Blutzellen treten aus den Gefäßen ins Gewebe über, sodass eine lokale Entzündungsreaktion mit Rötung, Schwellung und Überwärmung entsteht. |
In der Folge werden verstärkt Stoffwechselprozesse aktiviert, die physiologisch Entzündungsreaktionen
bekämpfen. An der Schröpfstelle entsteht ein blauer Fleck (Hämatom). Je dunkler sich die Färbung zeigt,
desto ausgeprägter ist der Stau von Blut, Qi und somit des Stoffwechsels in der Tiefe der Gewebe.
Die Wirkung der Schröpftherapie auf innere Organsysteme findet auch hier über Schröpfzonen statt, da
diese durch neurophysiologische und reflektorische Verbindungen verknüpft sind.